BRING THEM HOME NOW – HOSTAGE BY HAMAS: 524 DAYS

Schlimmster Antisemitismus in einer Kirchengemeinde in Hessen-Nassau

Die Michaelisgemeinde in Darmstadt und die Palästina-Solidaritätsgruppe „Darmstadt4Palestine“ organisierten zusammen einen „Anti-Kolonialen Friedens-Weihnachtsmarkt“ Mitte Dezember 2024, der ein Fest der Nächstenliebe sein sollte. Statt Frieden und Nächstenliebe waren aber israelfeindliche Hassparolen und blanker Antisemitismus zu sehen: Souvenirs und Lebkuchenherzen mit rotem Dreieck, dem verbotenen Erkennungszeichen der in Deutschland ebenfalls verbotenen Terrororganisation Hamas, waren ausgelegt und käuflich zu erwerben. Stofftaschen trugen eine Karte Israels mit der Überschrift „Palästina“. 

Bild © Honestly-Concerned e.V.

Auf Flyer wurde der Holocaust relativiert, Plakate zeigten den Spruch „From the river to the sea“, was das Existenzrecht Israels bestreitet. Nach Augenzeugenberichten und den in den Sozialen Medien veröffentlichten Bildern werde Israel vorgeworfen, es begehe seit 75 Jahren einen „Genozid“ an Palästinensern, betreibe „ethnische Säuberungen“ und praktiziere eine „Apartheid“ im Land. 

Jetzt hat die Jüdische Gemeinde Darmstadt, die Stadt Darmstadt sowie einige Privatpersonen -darunter der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Volker Beck sowie der hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker (CDU) – Strafanzeige erstattet wegen des unerlaubten Ausstellens verfassungswidriger und terroristischer Symbole. 

Dass eine Kirchengemeinde sich für Palästinenser einsetzt, ist legitim. Dass sie dies nur mit verbotenen Mitteln, primitivem Antisemitismus und menschenverachtenden Symbolen und Parolen vermag, macht fassungslos.

Was muß in einer Kirche alles schiefgegangen sein, damit eine derartige Verblendung möglich ist, damit aus einem „Fest der Nächstenliebe“ eine obszöne Feier des Hasses wird. Auch die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) muß sich fragen, wie solch widerwärtige Entgleisungen in ihrem Hoheitsgebiet möglich sind und muss sich die Frage nach dem eigenen Versagen stellen lassen. Kein Geringerer als Karl Barth erinnert uns: „Das Wort wurde nicht ‚Fleisch‘ in irgend einer Allgemeinheit, sondern jüdisches Fleisch“ (KD IV/1, 181f.). Dieses Fleisch-gewordene Wort ist Jesus, der Herr der Michaelisgemeinde und auch der EKHN. Wie weit haben sich beide von diesem Herrn entfernt, war er doch selbst Jude und ist es bis heute! Das Christentum ist ohne Judentum nicht denkbar. Offensichtlich glaubt die Michaelisgemeinde an ein Christentum ohne den Juden Jesus.

CC BY 3.0/Wikimedia Commons Die Michaelsgemeinde in Darmstadt